Die Geschichte der Missionsstation in Bethanien (Deutsch Südwestafrika) ab Januar 1892 bis Februar 1907 ist gleichzeitig ein Teil der Lebensgeschichte des Missionars Friedrich Heinrichs und seiner ersten Ehefrau Lydia geb. Brand (geb. am 10.02.1869; gest. 22.03.1895) und seiner zweiten Ehefrau Elisabeth geb. Goebel (geb. am 21.01.1867 in Wiehl; gest. 1940 in Berlin).
Der Personalbogen Friedrich Heinrichs vom 1908
Der Personalbogen bestätigt folgendes:
Friedrich Heinrichs ist am 1. Februar 1863 in Schwelm geboren, hat dort die Elementarschule besucht, hat nicht gedient und war anfangs Bandwirker. Am 1. Oktober 1886 tritt er in das Haus der Rheinischen Mission ein und wird am 5. August 1891 zum Missionar ordiniert. Drei Monate später – am 18.Oktober1891- beginnt er seine Schiffsreise nach Kapstadt an und trifft am 19. Dezember 1891 nach einem dortigen Zwischenaufenthalt, um die Namasprache zu erlernen, am 19. Dezember 1891 in der Lüderitzbucht ein. Von hier aus fährt er mit einem Ochsenwagen nach Bethanien, wo er die dortige Missionsstation übernimmt. In diesem Kontext erinnert er daran, dass Missionar Schmelen 1814 Bethanien gegründet hat. Dieser habe 1824 das Namaland verlassen und habe sich nach Kommaggas zurückgezogen. 18 Jahre sei dann die Missionsstation unbesetzt geblieben, bis die Rheinische Mission ihren Missionar Knudsen entsandt habe. Seine erste Ehefrau (Trauung am 1. September 1893), Lydia Brandt, sei am 22. März 1895 im Kindbett gestorben.
Seine zweite Frau, Elisabeth Goebel, die am 14. November 1867 in Puderbach geboren ist, heiratet er am 18. Juni 1899 in Keetmanshoop. Sie ist eine Pfarrerstochter, welche die Krankenpflege im Johanniterorden erlernt. Wie damals üblich, wird sie von der Gesellschaft ausgesucht. Ohne ihren künftigen Ehemann kennengelernt zu haben wird sie ins Missionsgebiet gesandt. Dieser Ehe entstammen Theodor (1901), Elisabeth (1902) – meine Mutter, Friedrich (1904), Maria (1905) und Lydia (1907).
1907 beantragt Friedrich Heinrichs, ihm und seiner Familie einen Heimaturlaub wegen Krankheit zu bewilligen. Dies wird ihm bewilligt. Es ist jedoch ein endgültiger Abschied. Er kehrt nicht mehr zurück. Zwei Jahre ist er als Reiseprediger in der Heimat tätig, bevor er 1909 als Pastor mit seiner Familie nach Brasilien reist. Dort übt er sein Amt bis 1912 in Rio Pardinho und von 1912-1928 in Forromecco (Rio Grande do Sul) aus. 1928 kehrt er nach nach Deutschland zurück. Als Pensionär hält er sich zunächst in Berlin Steglitz auf, wo seine Frau 1940 verstirbt. Nachdem ihn seine Tochter Lydia aufnimmt stirbt er am 31.8.1949 in Bergisch Gladbach.
Anzumerken ist: Der Autor dieses Internetauftritt – Hartmut Riehn – ist der Sohn von Elisabeth, also ein Enkel von Friedrich Heinrichs. Sein Vater, Johannes Riehn, hat seine Mutter in Forromecco kennen und lieben gelernt. Dort heiraten sie. Seine Schwester Ingeborg ist dort als Älteste von vier Geschwistern im Jahr 1928 geboren.
Die Masterarbeit von Tabea Glauser „Zwischen den Fronten – Missionar im Nama-Aufstand„
Herr Walter Moritz, hat mit freundlicherweise diese nicht veröffentliche Arbeit im November 2023 zugeschickt. Frau Glauser hat sie 2013 an der Theologischen Fakultät Bern der Universität Bern bei Prof. Dr. Christine Lienemann. vorgelegt. Anlass, dieses Thema zu wählen war unter anderem auch ihre Verwandtschaft zu Friedrich Heinrichs. Sie ist nämlich die Ururenkelin Friedrich Heinrichs. Titel ihrer Arbeit: Zwischen den Fronten – Missionar im Nama-Aufstand, Eine Analyse von Friedrich Heinrichs Missionsberichten 1904 bis 1907 vom 15.02.2012.
Frau Glauser befasst sich glücklicherweise umfassend mit den Berichten meines Großvaters aus den Jahren 1904 bis 1907. Aber hierauf beschränkt sie sich nicht:
Die wird noch ausgeführt!!!!
Geburts- und Trauungsurkunden
Ein Familienbild
Sohn Friedel Tochter Elisabeth Mutter Elisabeth Tochter Lydia Tochter Maria Sohn Theo Friedrich Heinrichs
Friedrich Heinrichs mit Ehefrau und dem Erstling Theodor
Geschwisterbild
Friedel Lydia Maria Theodor Elisabeth
Bethanienbilder
d
Die Dokumente im Archiv der RMG
2017-10-14
Erstellt von Access to Memory (AtoM) 2.4.0
2023-10-19 11:53 UTC
Heinrichs, Friedrich (1863-1949)
RMG 1.629 a-d
1891-1949
Archiv- und Museumsstiftung der VEM Rudolfstraße 137WuppertalNordrhein-WestfalenDeutschland42285
Telefon:+49(0)202 89004 155
E-Mail:info@vemission.orghttps://www.vemission.org/museumarchive.html
1892-1907 in Bethanien, Austritt, Pfarrer in Brasilien ab 1908 u. a. in Riopardinho, Forromecco, P. Sao Vendelino, Rio Grande do Sul; Briefe, Reise-, Stations- u. Jahresberichte, 1891-1906; Bericht über Schul- u. Kirchenvisitation in Bethanien von Carl Ludwig Hermann Hegner, 1893; Brief von Cornelius Frederiks, 1895; Die spezielle Seelsorge, Referat, 28 S. hs., 1896; Bericht über Grundsteinlegung d. Kirche in Bethanien, holl., 1897; Lageskizze von Bethanien (Bd. 1, Bl. 133); Bericht über Geburtstagsfeier für Kaiser Wilhelm II. in Bethanien, 1898; Briefe d. Gehilfen Benade von Grootfontein, 1898 u. 1900; Bericht über Einweihung d. Kirche in Bethanien, 1899; Antrag auf Erwerb von Gartenland für Ackerbauschule in Bethanien, 1906; Vorschläge von Emil Tempel zur Errichtung e. Handwerkerschule, 1907; ärztliche Atteste für Friedrich Heinrichs u. Ehefrau Elisabeth Heinrichs, geb. Göbel, 1907 u. 1909; Besuchslisten d. Reisepredigers Friedrich Heinrichs in Wiehl, 1908 u. 1909; Personalbogen Friedrich Heinrichs, 1908; Briefe aus Rio Pardinko, Brasilien, 1911-1913; Todesanzeige u. Nachruf für Elisabeth Heinrichs, geb. Göbel, 1940; Todesanzeige u. Nachruf für Friedrich Heinrichs, 1949; Rheinische Missionsgesellschaft II, Wilhelm Frederiks, Cornelius Korrespondenz
Rheinische Missionsgesellschaft II, Wilhelm Frederiks, Cornelius Korrespondenz
https://www.vemission.org/fileadmin/redakteure/Dokumente/AMS/02_Rheinische_Mission.pdf