Ereignisse + Analysen

Die Kapitäne

Die Kapteine der Nama (deutsch: Kapitäne der Nama) sind die traditionellen Führer des Volksstamms der Nama in Namibia mit dem Titel Kaptein. Namakapitäne spielen eine ent-
scheidende Rolle in der Geschichte Namibias und sind heute immer noch politisch wichtig. Dies gilt vor allem auch für Bethanien.

Die Oberhäuptlinge

Zitat 42 ff.:

„Die Häuptlingsordnung bei den Nama und Herero in Südwestafrika war nicht sehr gefestigt. Insbesondere hatte sich keine klare Oberhäuptlingsschaft ausgebildet. Ansätze dazu entwickelten sich in den andauernden Kriegen zwischen Nama und Herero. So gelang es bei den Nama in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts Jonker Afrikaner — später dann Moses Witbooi und dessen Sohn Hendrik —, eine Art Oberherrschaft zu erkämpfen. Bei den Herero erreichte Maharero von Okahandja es zeitweise dadurch, daß er den Abwehrkampf gegen die Nama organisierte und Waffen und Munition beschaffte. Die Vorstellung einer Oberhäuptlingsschaft erhielt im wesentlichen ständig neue Anstöße durch Organisationsvorstellungen der Europäer. Sowohl die Händler und Missionare im Hereroland waren daran interessiert, daß ein Oberhäuptling den Abwehrkampf gegen die Nama organisierte und die Freizügigkeit für Europäer garantierte, als auch die Kapkolonie und später Deutschland, die einen Adressaten für ihre Protektoratswünsche suchten. Man kann an der Lage Okahandjas die zwei Hauptquellen zur Ausbildung des Oberhäuptlingstums bei den Herero gut ablesen. Es lag einmal an der Grenze zu den Weide- und Jagdgebieten der Nama, war deren Angriffen am meisten ausgesetzt, bildete aber auch den Ausgangspunkt zur Ausdehnung des Hereroweidegebietes nach Süden in guten Weidejahren. Für einen Europäer war es zum andern genau der Schnittpunkt des Zuganges zum Zentrum des Hererolandes vom Atlantik mit der Nord- Südverbindung, dem Landweg, vom Kaplande her. Die Tendenzen zur Ausbildung einer Oberhäuptlingschaft waren in Kriegszeiten am wirksamsten und schwächten sich in den Friedensperioden oft wieder bis zum bloß nominellen Anspruch ab. Selbst unter deutschem Einfluß gelang es in den neunziger Jahren nur sehr unvollkommen, die Anerkennung durch alle Häuptlinge und Großleute zu erhalten, ganz unabhängig davon, daß es zwei Zweige der Stammestradition gab, der Herero im Westen und der Mbandjeru im Osten. Bei den Nama versuchte Hendrik Witbooi, durch zahllose Kleinkriege mit verschiedenen Namastämmen sich einen dauerhaften und direkten Herrschaftsanspruch zu erkämpfen. Er hat sich aber nicht mehr rechtzeitig, d. h. vor dem Eingreifen der Deutschen, durchsetzen können, allerdings sein Ziel in gewissem Sinn durch das Bündnis mit Leutwein nach der Niederlage von 1894 doch noch erreicht. Zu einer solchen Politik gehörte aber die Aktivität eines nicht durch große Rinderherden gehemmten Stammes.“

David Christian Frederiks (1842 bis 1880) Kapitän von Bethanien

David Christian Fredericks residiert von 1842 bis 1880 in Bethanien als Kapitän.

Joseph Frederiks II (1880 bis 1893) Kapitän von Bethanien

Sein Nachfolger – Joseph Frederiks – amtiert in Bethanien nur 3 Jahre.

Paul Frederiks (1893 bis 1906) Kapitän von Bethanien

Der zweite Sohn von Joseph Frederiks, Paul Fredericks, wird 1893 zum Kapitän von Bethanien gewählt und bleibt es bis 1908. In seinen Berichten erwähnt Friedrich Heinrichs ihn häufig.

Die Namas

Die Nama sind Angehörige eines Volkes, das aktuell aus vierzehn verschiedenen Gesellschaften besteht (umfassende Bezeichnung: Khoi-Khoi), die im Lauf der Geschichte – um das 1. Jahrhundert v. Chr.- ursprünglich aus Südafrika kommend, nach Namibia zogen. Im Lauf weiterer Einwanderungswellen brachten die Oorlam-Afrikaner-Nama schon im 18. Jahrhundert das Christentum mit nach Namibia – rund 50 Jahre vor den ersten deutschen Missionaren

Die Damras

Die Damara sind neben den San die ältesten Bewohner des südlichen Afrikas. Ihre Sprache, zu den Khoisan-Sprachen gehörend, ähnelt der der San und der Khoi-Khoi, z.B. Nama. Sie nennen sich selbst Nukhoe („Schwarze Menschen“). Früher lebten die Damara als Jäger und Sammler, wurden aber später von den Nama unterdrückt und versklavt und in ihrem Lebensraum massiv eingeschränkt. Trotzdem wurden die Damara auch geschätzt, da sie die ersten Schmiede in Namibia waren und somit Waffen wie Speere etc. herstellen konnten. Während dieser Zeit nahmen sie auch die Sprache der Nama für sich an. Später wurde ihnen von der deutschen Kolonialverwaltung das „Damaraland“(ein veralteter Kolonialbegriff, der so nicht mehr benutzt wird), zugewiesen, das sie selbst bis heute noch verwalten und in dem sie Tourismus betreiben. Zwar ist das „Damaraland“, das sich
von der Spitzkoppe bis Sesfontein erstreckt, eine der schönsten, aber auch ärmsten Regionen Namibias. Die meisten der rund 90 000 Damara sind heutzutage als Arbeiter auf
Farmen beschäftigt.

Die Namasprache und die Bibel

Walter Moritz stellt in seinem Buch „Khoekhoegowab. Die Namasprache rund um Missionar Johann Georg Krönlein aus Segnitz seine historischen und sprachlichen Forschungen zur Namasprache zusammen. Beheimatet ist die Sprache mit ihren typischen Schnalz- oder Klicklauten im südlichen Afrika. Man nennt sie heute Khoekhoegowab. Erste Nennungen einer Schnalzsprache gibt es schon bei Herodot um 450 vor Christus. Der Pionier der Namasprache, Hinrich Schmelen, Missionar der Londoner Mission, ließ schon 1830 und 1831 Lesebüchlein und die Vier Evangelien in Kap-stadt drucken, die er mit Hilfe seiner Frau übersetzt hatte. Besonders Missionare der Rheinischen Mission bemühten sich um die Namasprache, vor allen Johann Georg Krönlein aus Segnitz bei Würzburg. Schon 1866 wurden die von ihm übersetzte Biblische Geschichte und das Neue Testament in Nama gedruckt. Sein Wörterbuch von 1889 war über 100 Jahre lang das Standardwerk der Namasprache. Der Verfasser, der auch Nama spricht, sammelt Nama-Literatur seit der Herausgabe der Nama-Bibel 1967. Hier gibt er einen kenntnis- und detailreichen Überblick über die Namasprache, ihre Besonderheit und Geschichte sowie die Übersetzungsleistungen der aus Deutschland entsandten Missionare. In Zusammenarbeit mit Eckard Strohmeyer stellte der Autor auch eine Bibliografie über die Literatur Namibias zusammen.

Die Witkams und ihr Anführer, der Prophet Hendrik Witbooi

Die Leiden der Hereros

Siehe hierzu:

Jeremy Silvester Jan-Bart Gewald, Words Cannot Be Found, German Colonial Rule in Namibia, 1918. Fundstellen in dieser Publikation zu Bethany(Bethanie)

Siehe hierzu: Jeremy Silvester Jan-Bart Gewald, Words Cannot Be Found, German Colonial Rule in Namibia, 1918. Fundstellen in dieser Publikation zu Bethany(Bethanie) Seite 21:

Deutsche Missionare kooperierten mit Konzentrationslagern

Hierüber berichtet der Deutschlandfunk am 13.11.2022:

Die ersten deutschen Konzentrationslager entstanden in Deutsch-Südwestafrika – kurz nach 1900, als es deutsche Kolonie war. In den Lagern gefangen: Herero und Nama, Überlebende des Völkermords. Mit aktiv in der Verwaltung waren christliche Missionare.

„Wenn wir uns die Funktion dieser Lager angucken, ging es nicht primär um das Umbringen der Internierten“, erläutert der Historiker Jonas Kreienbaum, der an der Universität Rostock lehrt. „Diese Lager sollten dazu dienen, den langwierigen Kolonialkrieg zu beenden, indem eine Möglichkeit eröffnet wird, dass sich die Herero ergeben können und damit ein sich hinziehender Guerillakrieg verhindert wird.“